Eine Operation ist nicht die einzige Behandlungsmethode für eine Prostatavergrößerung.
Im ersten Stadium werden medikamentöse Behandlungen eingesetzt, die die Möglichkeit einer Operation hinauszögern oder ganz ausschließen. Üblicherweise werden hierfür grob zwei Medikamentengruppen eingesetzt.
Das erste davon sind die Medikamente, die wir Alphablocker nennen und die die Prostata entspannen, wodurch sich die Blasenöffnung wie ein Ventil verengt. Einmal täglich angewendete Alphablocker können Ihre Beschwerden vollständig beseitigen. Da es beim Aufstehen zu Schwindelgefühlen kommen kann, ist es ideal, nach der Einnahme des Arzneimittels eine halbe Stunde lang sitzen oder liegen zu bleiben. Bei einigen Patienten, die nachts Medikamente einnehmen, kann es zu belastenden Unfällen kommen, wenn sie im Dunkeln stehen. Aus diesem Grund ist es am besten, das Arzneimittel am Esstisch, zwischen zwei Bissen oder direkt am Ende der Mahlzeit einzunehmen. Einige Patienten wenden sich möglicherweise nach einer Weile erneut an, wobei ihre Harnbeschwerden vollständig verschwunden sind, aber ein völlig anderes Problem vorliegt. Versäumnis, Sperma zu ejakulieren. Dieser unangenehme Zustand, der durch das Austreten von Samenflüssigkeit in die Blase zu trübem Urin führt, ist für Patienten, die keinen Kinderwunsch haben, kein Grund zur Angst.
Wenn Alpha-Blocker allein nicht wirksam sind und die Prostata etwa die Größe von zwei Kastanien erreicht, kann der Behandlung ein anderes Medikament namens Androgenblocker hinzugefügt werden. Diese Medikamente, die die Produktion männlicher Hormone hemmen, können zu einem Verlust des sexuellen Verlangens oder zu Erektionsproblemen führen.
Die dritte Gruppe von Medikamenten, die wir häufig bei benigner Prostatahyperplasie einsetzen, sind Anticholinergika. Diese Medikamente werden insbesondere zur Linderung von Beschwerden über plötzlichen Harndrang und Inkontinenz bis zum Erreichen der Toilette eingesetzt. Doch diese Medikamente haben auch einige Nebenwirkungen. Anticholinergika können häufig Probleme wie Mundtrockenheit, Verstopfung und verschwommenes Sehen verursachen. Einige Medikamente, die für andere Zwecke eingesetzt und von einem völlig anderen Arzt verschrieben werden, können diese Nebenwirkungen verstärken. Andererseits verhindern diese Medikamente zwar plötzlichen Harndrang, können aber das Wasserlassen erschweren. Aus all diesen Gründen sollten Anticholinergika mit Vorsicht angewendet werden.